In der ersten Septemberwoche wurden wir eingeladen an der „Woche der Berufung“ der Schule der Maristen in Barranco teilzunehmen.

Die „Woche der Berufung“ hat sich in eine unerwartete Reise in die Sehnsüchte und Besorgnisse der Jugendlichen verwandelt. Jede Aktivität löste einen Strom von Gefühlen, Gedanken und Fragen aus, die in der Luft zu stehen schienen auf den geeigneten Augenblick wartend, um ausgesprochen zu werden. Vom ersten Moment an erfüllte sich der Raum mit einer greifbaren Mischung aus Begeisterung und Unruhe. Die Studenten, inmitten der Identitätssuche, fanden sich in Gegenwart einer großen Fülle von Möglichkeiten. Männliche und weibliche Ordensgemeinschaften, Eheleute, Berufstätige und Priester waren das ideale Szenarium um die großen Fragen zu stellen: „Was möchte ich aus meinem Leben machen?“ „Was ist der Sinn in meinem Leben?” “Wie kann ich die Leidenschaft finden im Leben?” Es war augenscheinlich, dass viele die Last der Ungewissheit spürten, eine Last die sie auf den Schultern zu tragen schienen.   

Im Laufe des Tages waren wir Zeugen von Verwandlungen. Die verlorenen Blicke begannen vor Neugierde zu leuchten. Die Jugendlichen begannen sich zu öffnen und ihre Zweifel und ihre Verwundbarkeit mitzuteilen, indem sie ihre tiefsten Träume offenbarten. Einige fühlten sich verloren, gefangen in einem Meer von Möglichkeiten, während andere die nötige Kraft fanden Wege zu erforschen, von denen sie zuvor nicht zu träumen gewagt hätten.  

Wir wurden uns bewusst, dass wir im Tiefsten alle dasselbe ersehnen: eine Aufgabe zu finden, die unserer Existenz Sinn gibt. Obwohl der Weg zur Berufung ungewiss und oft kompliziert sein kann, hat uns diese Reise gelehrt, dass wir nicht alleine sind

Zum Abschluss dieser bereichernden Erfahrung nehmen wir viel mehr als nur Antworten mit nach Hause. Wir nehmen uns einen erneuerten Sinn von Gemeinschaft mit, die Gewissheit, dass jeder Zweifel ein Schritt zur Selbsterkenntnis ist und die Hoffnung die Jugendlichen in ihren eigenen Wahrheiten erblühen zu sehen. Die “Woche der Berufung” ist vorbei, aber ihr Einfluss wird in jedem Herzen andauern, das mutig und entschieden das Echo der eigenen Berufung sucht.